Der "Ich bin dran" Stab

- 40-60 cm lang
- Unikat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regeln und Gestaltung
Der "Ich bin dran..." Stab hat eine ordnende, meditative und suggestive Kraft.
Der Stab hat seine Vorläufer. Nach indianischer Sitte verleiht der "Talking Stick" Kraft und Autorität. In W. Goldings Roman "Herr der Fliegen" erfüllt eine Muschel eine ähnliche Aufgabe. Als Zeichen ihres Ordnungsamtes verwendeten um 1800 in Norddeutschland die Zunftmeister in ihren Versammlungen das "Schafferholz". In der hinduistischen Symbolik vereint der Stab die drei Realitäten "Kontrolle des Gedankens, des Wortes und der Tat."
Die Vereinbarung ist einfach und klar. Wer den Stab in der Hand hält, der redet. Ist das Anliegen ausgesprochen, wird der Stab weiter gegeben an ein Gruppenmitglied seiner Wahl oder an den, der um den Stab bittet. Grundsätzlich gilt: Nur wer den Stab noch nicht in der Hand hatte, darf ihn erhalten.
In jeder Gruppe finden wir den Mächtigen, den Vielredner, den, der gut formulieren kann, die "alten Hasen". Sie alle können sich gut durchsetzen, kommen zu Wort. Der Schüchterne, der Neue, der Überangepasste kommt oft nicht zu Wort, obwohl er ein Anliegen hat. Bei der Verwendung des Stabes werden auch sie reden.
Jeder Stab ist ein Unikat. Er ist ca. 60 cm lang, hat einen Durchmesser zwischen 2 bis 4 cm. Oben befindet sich ein Federschmuck. Federn sind leicht, erinnern an den Flug der Vögel, sind wie eine zweite Haut und ziehen besondere Aufmerksamkeit auf sich. Bei einem Stab sind Muster eingeschnitzt oder eingebrannt, in andere z.B. Zahnräder oder Federkiele eingearbeitet, wieder andere Stäbe sind durchbohrt oder besonders gewachsen. Die Federkiele werden mit farbiger Wolle am Holz befestigt / umwickelt.

Beispiele für den Gebrauch
Gleichgültig, um welche Gruppe und um welche Probleme es sich in der Gruppe handelt, die Verwendung des Stabes hilft die Waage ins Gleichgewicht zu bringen, ohne Dynamik und Interaktion zu bremsen.
Auch bei Schwierigkeiten in kleinen Gruppen ist die Verwendung des Stabes äußerst hilfreich und leistet einen Beitrag zur Gleichberechtigung.
Dauerredner: Wer den Stab in der Hand hält, der kann ihn natürlich auch missbrauchen, eine lange Rede führen. Dazu kann vereinbart werden, dass, wenn beispielsweise 50 Prozent der Stöckchen (z.B. Streichhölzchen o.ä. – sind von den Benutzern beizusteuern) in der Mitte liegen, der Redner sofort seine Ausführungen beenden muss.
Wortmeldungen: Sie werden wie üblich per Hand angezeigt, oder derjenige, der als nächster den Stab erhalten will, legt ein Holzstöckchen (s.o.) vor sich.
Durchbohrte Stäbe: Eine neue Klientin war auch mit Hilfe des Stabes nicht zum Reden bereit. Das Angebot, ihr Anliegen auf einen Zettel zu schreiben und diesen zusammengerollt in eines der Löcher des Stabes zu stecken, nahm sie an. Die Spannung in der Gruppe stieg beachtlich. Jeder wollte nun wissen, was die Klientin aufgeschrieben hatte. Sie konnte dem Interesse der Gruppe nachgeben und las vor, was auf dem Zettel stand.
Meditation, Besinnung, Konzentration: In bequemer Lage (sitzen oder liegen) den Stab mit einer oder beiden Händen halten. Der Stab oder ein Detail wird betrachtet, alles herum wird unwichtig, ist immer weniger im Blickfeld. Gleichmäßig atmen und, wenn während des Betrachtens die Augen müde werden, die Augen schließen. Dabei wird der Stab bis zur "Rückkehr" gehalten.
Störungen: Ein Holzstöckchen (s.o.) in der Mitte kann nach vorheriger Absprache als Anmeldung einer Störung verstanden werden. Wer sich so zu Wort gemeldet hat, erhält den Stab, um die Störung zu klären.
Jeder, der einen "Ich bin dran..." Stab verwendet, wird schnell die Erfahrung machen, dass in neuen Situationen neue Ideen und Lösungen gefunden werden.

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