Schritte zum aufrechten Gang
Wilfried Schneider D-Ahrensburg, Januar 2011
Oft bin ich in den letzten Jahren von Kolleginnen und Kollegen während Workshops,
in Supervisionen und Gesprächen gebeten worden, einmal das schriftlich zur Verfügung
zu stellen, was ich in meiner Arbeit mit Menschen* als Klarheit, Orientierung,Struktur, Haltung und letztlich als aufrechten Gang benannt habe.
Meine Gedanken und Haltung dazu stelle ich im Folgenden dar:
Reden oder handeln
Mich interessiert nicht, was du sagst oder ankündigst.
Mich interessiert nur, was du tust oder unterlässt!
Erich Kästner schreibt in seinem Buch „Als ich ein kleiner Junge war“, „Mit Worten
kann man nicht einmal einen Stuhl so genau beschreiben, dass ihn der Tischlermeister
Kunze in seiner Werkstatt nachbauen könnte”. Das macht mir immer wieder deutlich,
dass der Kunde beim abholen des Stuhles behaupten wird, diesen habe er nicht bestellt.
Es bedarf also einer anderen Ebene des Verstehens. Diese Ebene ist das Tun.
Auch unterlassen ist Tun. Menschen, mit denen ich arbeite und die aus dem Schuh des Redens nicht herauskommen, verleihe ich gelegentlich eine Medaille. Auf ihr steht: „Für nichts und wieder nichts.“
Mehr tun und weniger reden macht deswegen Sinn, weil wir 80 % dessen, was wir sagen,
wieder vergessen. Hingegen merken wir uns 80 % dessen was wir tun. Besonders
tief prägen sich schließlich die Dinge ein, die wir tun, und die gleichermaßen Emotional
besetzt sind. Gerald Hüther schreibt in „Biologie der Angst“: „Das, was uns nicht emotional berührt, bekommen wir, wenn überhaupt, nur mit großer Mühe in den Kopf, und wenn
wir es nicht ständig wieder aufsagen, ist es im Nu wieder verschwunden.“
Veränderung oder Anpassung?
Unser Gegenüber ist im vielfachen Sinne lernfähig.
Durch die Anpassung Veränderung zu vermeiden, gehört dazu.
Wir sollten uns in unserer Arbeit mit Menschen immer klar vor Augen führen, um
welches Ziel es in dieser Arbeit geht. Professionell sind wir nur dann, wenn uns bewusst
ist, ob sich ein Mensch anpasst oder sich verändert.
Jedoch nicht ich habe zu bestimmen, ob es um Anpassung oder Veränderung geht, das
bestimmt noch immer der Betroffene selbst. Es ist verführerisch Anpassung als Veränderung zu deuten - es hieße dann, ich hätte als Therapeut gute Arbeit gemacht. Diese Lüge ist aber doppelt gefährlich, denn immer dann, wenn sich zwei in einer Sache belügen schließen sie eine Art Geheimvertrag miteinander der zur Erhaltung des Status Quo beiträgt.
Zusätzlich ist diese Fehldeutung auch verantwortungslos, weil der Therapeut sein Gegenüber
in die Illusion führt, etwas Stabiles sei entstanden. Später, ohne den Therapeuten,
wird er schnell auf diesem dünnen Eis einbrechen. Das, was wir tun führt zur Veränderung, nicht das, was wir sagen. Tun bewirkt eine Verbindung von Erlebtem und Emotionen. Diese Verbindung verhindert Vergessen.
Es drängt sich mir die Frage auf, ob Menschen deshalb so ungern handeln und viel
lieber reden, damit es nicht in ihren Köpfen und Herzen bleibt?
Schweinerolle oder „Dein Elend ist nicht mein Elend“ – Kontra Co-Abhängigkeit
Sich in eine Schweinerolle zu begeben macht für mich Sinn. Über die Konfrontation
wird der gerade Weg der Auseinandersetzung beschritten. Wer im Reden verharrt, hat
in der Regel Angst. Ich biete meinem Gegenüber somit an, sich in meinem Windschatten
vom Stuhl der Angst zu erheben. „Dein Elend ist nicht mein Elend und Du kannst
von mir keine Solidarität erwarten! Willst Du mein Mitleid, so erhältst Du es nicht!
Mein Auftrag ist es, Dir für deinen aufrechten Gang die Hand zu reichen. Ich bin nicht
für Dich verantwortlich!“
Um es umgekehrt zu verdeutlichen, ein Witz: „Ein Mann trifft in einer für ihn fremden
Stadt einen Therapeuten. Der Mann fragt den Therapeuten nach dem Bahnhof. Der
Therapeut antwortet: „Ich weiß wo der Bahnhof ist, bleiben Sie mal hier, ich gehe für
Sie hin.“
So wird dafür gesorgt, dass der Fremde nie den Zug bekommt.
Die Mutter der Familientherapie, Virginia Satir, berichtet, sie habe sich an den Spiegel
im Bad das Bild eines Schweins geheftet. So erinnere sie sich jeden Morgen daran,
dass sie diese Rolle in der Arbeit des Tages übernehmen muss und will.
Wir müssen auch wissen, dass unser Beruf viele Menschen anzieht, die co-abhängig
sind. Dieses Thema ist ein heißes Eisen, insbesondere in Supervisionen und Beratungsgesprächen mit Leitungen. Letztere wissen leider wenig darüber und es gibt viele
Führungskräfte, die bevorzugt genau diese Kollegen einstellen. Es ist verführerisch,
denn auf den ersten Blick handelt es sich bei ihnen um „pflegeleichte“ Mitarbeiter.
Ich hingegen denke, diese haben in unserem Beruf nichts zu suchen. Co-Abhängige
sind Menschen, die Veränderungen verhindern (müssen).
Die Damen und Herren der Halbherzigkeiten und Konjunktive
sind ebenfalls sehr zögerlich darin, sich mit Klarheit und Verantwortung auseinander
zu setzen und diese auch zu leben. Die lange Liste von „vielleicht“, „wenn und aber“,
über „ich weiß nicht“, bis zu den rigiden Worten „immer“ und „nie“ prägt Sätze wie:
„Wenn ich vielleicht aber niemanden finde, dann überlege ich mir noch, ob ich das
überhaupt muss.” oder „Warum immer ich“?
Jeder Klient oder Kollege in der Supervision, der das Wort „eigentlich“ benützt kann
sicher sein, dass ich es wahrnehme und fragen werde: „Und uneigentlich?“
Es gibt durchaus erste Sitzungen, die überwiegend daraus bestehen, dass halbherzige
oder und rigide Aussagen gemacht werden und ich auf jede reagiere – geduldig nachfragend.
Herr Keiner und Frau Niemand – Verantwortung und verantwortlich sein
Zur Verantwortung und zum verantwortlich sein gehört „Ich“ und „Wir“!
Herrn Keiner und Frau Niemand gibt es in allen Teams, Gruppen und Familien. Gesehen
wurden sie nie und trotzdem sind sie allgegenwärtig. Sie boykottieren beharrlich
und seit Menschengedenken Verantwortung.
Erforschst du Gewalt, Feigheit und Flucht vor Verantwortung, so begegnest du ihnen
immer. Widersetze dich ihnen mit Geduld und Beharrlichkeit!
Fragen - und warum nicht „Warum“ fragen?
Das Sesamstraßen-Lied mit dem Text: „Der, die, das, wer, wie, was? wieso, weshalb,
warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!“, vermittelt, dass die Neugierde des Kindes und
des Erwachsenen einen Menschen voran bringt.
Fragen wir jedoch mit einem „Warum“ Kinder oder Erwachsene nach etwas, was ihnen
nicht gelingt, dann verletzen wir sie. Könnte der Klient auf das „Warum“ antworten,
hätte er das Problem ja nicht. Im Sinne der Wertschätzung hat das „Warum“ hier
nichts zu suchen. Wer? Was? Wann? Wie? Wo? führen dagegen voran.
Es gibt keine schwierigen Fälle
Natürlich gibt es auch keine schwierigen Kolleginnen oder Kollegen, trotzdem berichten
sie stöhnend stolz, sie hätten derzeit wieder mehrere schwierige Fälle. Sich hier für
sich selbst Klarheit zu verschaffen ist von hoher Bedeutung für die Arbeit mit Menschen.
Es kann durchaus sein, dass ich etwas als schwierig erlebe. In diesem Moment
ist das mein Problem und sagt nichts über mein Gegenüber aus. Komme ich damit
nicht klar, dann ist es Zeit für mich Supervision zu machen oder mich mit Kolleginnen
und Kollegen zu besprechen, ob mit Einverständnis des Klienten ein besser geeigneter
Kollege mit diesem Klienten arbeitet. Kläre ich das nicht, laste ich mein Problem einem
Menschen an, der es bis dahin nicht hatte – nämlich dem Klienten.
Und, jeder ist so wie er ist: 100 Prozent!
Bewertungen
Natürlich handelt es sich bei dem „schwierigen Fall“ aus meiner obigen Beschreibung
um eine Bewertung.
Einem Ereignis folgt meine Wahrnehmung und auf Grund meiner Erfahrungen (Lebenserfahrungen) bewerte ich dieses Ereignis. Ich nehme nach der Bewertung dazu ein
Gefühl wahr, was dazu führt, dass ich zum Beispiel sage: „Das ist ein schwieriger
Mensch“. Betrachte ich mein dazugehöriges Gefühl oder die Gefühle, drücken sie sich
vielleicht als Angst, Ärger oder/und Scham aus.
Was hindert mich, meine Bewertung zu verändern? Will ich lernfähig sein?
Mit der Veränderung von Bewertungen erfährt der Mensch den Beweis, dass er für
seine Gefühle zuständig ist.
Widerstand und sein Sinn
Ein ungeliebtes Thema unter Kolleginnen und Kollegen ist das Thema: „Widerstand“.
Oft erfahre ich in Gesprächen, dass Widerstand als eine Handlung des Klienten gegen
den Therapeuten, Sozialpädagogen, Erzieher empfunden wird. Der Blick, das Gespür
für den Wert des Widerstandes wird dann gar nicht, - oder oft nur am Rande - gesehen.
Widerstand ist dabei doch so etwas Wertvolles in unserer Arbeit. Widerstand ist lebendig
und er zeigt mir, was möglich ist und was nicht. Für den Klienten ist die Arbeit
mit ihren Widerstand, und die Bewältigung von in diesem Zusammenhang stehenden
Problemen, Schwerstarbeit. Wie bei den Bodenbrütern bewegt sich der Klient
auffällig flatternd von der Angst weg. Widerstand zeigt Wege.
Der Hintergrund des Widerstandes ist in der Regel die Angst. Und wenn ich mit dem
Widerstand arbeite, führt er mich zur Ursache der Angst. Und nicht selten zeigt mir
der Klient über diesen Weg erstmals die Ursache seiner, dieser Angst. Das kann der
Beginn von Veränderungen werden. Ängstliche Kollegen arbeiten nicht gerne mit Widerstand, weil sie sich in dem Moment selbst darin befinden.
Das größte Tabu: Die Werte
Jeder hat seine Tabus, und diese sind so verschieden, dass man sie gar nicht alle aufzählen
kann. Was ich oft erlebe ist dass Sexualität und Werte in der Rangliste der Tabus
bei fast allen Menschen weit vorne an stehen. Wobei wiederum die Frage „Was
bin ich Wert?“ ,mir selbst oder anderen Menschen, an erster Stelle steht. Der Klient
unternimmt lange Zeit große Anstrengungen, um dieses Thema zu verbergen. Mir liegt
viel daran, es rechtzeitig auf die Tagesordnung zu setzen um mit dem Klienten zu
schauen, dass und wie er damit offen umgehen kann. Gelingt dies, so gelingt es sehr
oft auch, dass er sich traut Neues zu tun, um seinen Wert zu erhöhen.
Veränderung hat sich dann auf den Weg gemacht
Ich weiß, dass der Mut anfangs kaum wahrnehmbar aber vorhanden ist. Gleichermaßen
ist Klienten sehr bemüht, es sich nicht anmerken zu lassen. Also bin ich beharrlich
und setze das Thema immer wieder auf die Tagesordnung.
Nicht nachtragen im doppelten Sinne
Wenn ich mit einem Klienten arbeite, muss ich ihn wertschätzen können. Jedoch muss
ich nicht jeden Klienten mögen oder sympathisch finden.
Wertschätzen kann ich ihn trotzdem. Das geht.
Menschen, die nicht wertgeschätzt werden, sind nachtragend. Sie geben bald nach,
weil ihr Selbstwert nicht ausreicht um zu widerstehen. Übe mit ihnen den Widerstand
im Sinne von „Sich selbst Wert werden“ und um so nicht nachtragend sein zu müssen!
Nicht nachtragen heißt nicht, nicht nachgeben und nicht nach tragen.
Wenn diese Zwischenmenschlichkeit gelebt werden kann, ist es einfacher in Beziehung
zu bleiben.
In gewaltigen Krisen wie Mobbing oder vernichtender Gewalt gewinnt in der Regel
der Hass. So verständlich er auch ist, so unfrei macht er.
So lange wir uns von Hass, oder auch von anderen Bewertungen und Haltungen in einem
Konflikt binden lassen, so lange können wir den Konflikt nicht klären und können
nicht frei sein.
Pumla Goboda - Madikizela, die südafrikanisch Psychologin und Therapeutin, die aktive
Arbeit in der Wahrheitskommission um Tutu leistete, sagt es so: „Ich bin fähig zu
leben, ohne länger gefesselt an dich zu sein, ohne dass du Hass in mir weckst.“
Ich sage zusätzlich: „So wirst du autonom!“
Worüber ich arbeite
Ich arbeite über das Leben und nicht über das Sterben.
Ich arbeite über das Bleiben, Standhalten und nicht über das Weggehen, Flüchten.
Ich arbeite über das Gesunden und nicht über die Krankheit.
Ich arbeite über die Fähigkeiten und nicht über die Unfähigkeiten.
Ich halte. Ich halte nicht fest.
Ich rede und arbeite nicht „über“, ich rede und arbeite „mit“.
Ich sage: „Spiel auf dem Bürgersteig!“ und nicht „Spiel nicht auf der Strasse!“
Konsequenz oder Strafe oder was?
Mir läuft immer wieder der kalte Schauer über den Rücken, wenn ich den Schrei nach
Konsequenz höre – unabhängig in Erziehung, Pädagogik, Therapie, Politik, im Alltag.
Wie oft ist damit Strafe gemeint und wie oft wissen die Rufer lediglich was Strafe ist,
nicht aber was Konsequenz ist?!
Wer Konsequenz sagt und mit Strafe handelt, der verändert Menschen nicht. Er zeigt
ihnen lediglich das, was sie bereits erfahren haben. Nämlich sich ducken, still sein
oder destruktiv handeln. Konsequent ist folgendes:
Während einer Gruppenreise telefonieren in der Nacht zwei Jugendliche heimlich vom
Küchentelefon aus. Sie benutzen, um in die Küche zu gelangen, einen Dietrich. Die
Sache fliegt nach der Rückkehr von der Reise auf. Es folgt eine Diskussion der Pädagogen
über die Konsequenzen. Als sinnvoll wird schließlich folgendes betrachtet und
so auch durchgeführt: Kern der Konsequenz, die beiden Jugendlichen legen vom Taschengeld
soviel zusammen, dass sie die Telefonkosten bei der Besitzerin des Telefons
begleichen können. Und natürlich gehören das „Geständnis“ und die Entschuldigung
dazu. Sie sammeln gleichzeitig bei den mitgereisten Jugendlichen, Eltern etc, Geld,
um dies an das Kindersorgentelefon in Hamburg zu spenden. Den Spendern müssen
sie den Hintergrund der Aktion erklären und sich somit wiederholt mit dem Ereignis
immer wieder neu auseinandersetzen. Die gesammelte Summe bringen die beiden Jugendlichen in Begleitung eines Pädagogen zu einem Mitarbeiter des Kindersorgentelefons.
Die beiden müssen sich nicht nur bei einem vorab geführten Telefonat zwecks
Terminvereinbarung erklären, sondern ihre „tat“ auch während des Treffens deutlich
Die Konsequenz hat also auf allen Ebenen mit der Sache zu tun (Telefon und Geld).
Vergangenheit und Identität
Was vor einer Sekunde geschah kannst du nicht ändern. Und trotzdem beschäftigen
sich so viele Menschen genau damit. Ich denke, es ist sehr bequem das zu tun. Die
Hoffnung einen Schuldigen zu finden ist immer verführerisch, besonders dann, wenn
es um etwas geht, was einem selbst nicht gelungen ist.
Im Hass bleiben mag bequem sein, weil ich mich dann nicht mit meinen Anteilen am
Geschehenen beschäftigen muss.
Die Beschäftigung mit der Vergangenheit macht immer dann einen Sinn, wenn es darum
geht, sich in der Gegenwart zu verstehen. Erst dann beginnt die Fähigkeit Zukunft
zu gestalten.
Was noch
In meiner Arbeit bin ich Regisseur und Dramaturg.
Ich habe meine Tagesform.
In der Arbeit nicht aus der Beziehung gehen. Gelingt das nicht, dann bist du nur da
ohne dabei und nah zu sein. Phasen, in denen sich nichts ändert.
Nie und nimmer verwende ich die nicht zu mir passende, gespielt „neutrale“ Sprache,
wie so mancher Kollegen. Wie soll der Klient diese und den Menschen dahinter verstehen?
Das ist er ja nicht. Wo bleibt da die von den Kollegen gepriesene Authentizität?
Oder so erklärt: Ein Hund schaut zum anderen und sagt:“ Ja! Lass es raus! Lass
es raus! Ja!!!“ Antwort: „Noch nicht mal in Ruhe scheißen kann ich.“
Bedenke: Deine Wahrnehmung ist nur eine Wahrnehmung von vielen möglichen.
Bedenke immer einen Moment, dass Deine Meinung (Hypothese) aus deiner Wahrnehmung
entsteht, die du auf Grund deiner Erfahrung bewertest.
Hättest Du nicht vor, sondern hinter dem Klienten gesessen, so wäre Deine Wahrnehmung
möglicherweise eine andere. Somit ergäbe es auch eine andere Meinung, eine
andere Hypothese. Hypothesen sind unvermeidbar und wichtig. Wertvoll werden sie
erst dann, wenn sie ständig überprüft werden.
Meine Schwächen kennen und zu wissen, wie ich mit Enttäuschungen umgehe, schützt
mich. Eine Sitzung ganz ohne Humor ist wie ein hohler Zahn.
Falsch oder richtig gibt es nicht in der Arbeit mit Menschen. Vielmehr streben wir
miteinander nach Klärungen, Lösungen – geschlossene Türen zu öffnen.
So manches las ich einfach stehen lassen. Am Endes des Textes „Der Blinde und die
Milch“ stellt Leo Tolstoi fest: „Und so viele Beispieles der Sehende auch vorbrachte,
der blinde konnte nicht fassen, was das Weise der Milch ist.“
Es gibt keinen Königsweg.
Hoffnung hat immer mit Zukunft zu tun und die beginnt immer sofort!
Was vor einer Sekunde geschah, kannst du nicht verändern.
Dafür Verantwortung haben, jedoch dort nicht verharren, weiter gehen!
„Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füße“, sagt Martin Walser.
Das betrifft Therapeut und Klient in gleicher Weise.
Immer geradeaus, aufrecht; auch im Zweifel!
Ich verwende hier das Wort Klienten und damit auch Klientinnen. Ich entscheide mich für das kurze Wort. Nutze ich das Wort Kollegen, dann meine ich auch Kolleginnen und was die Berufsgruppen betrifft, nicht nur die Therapeuten. Auch Sozialpädagogen, Erzieher................. .